Geldwäscheprüfung 2025: Top 9 Erkenntnisse und Praxistipps für Compliance-Profis
Die Bekämpfung von Geldwäsche (AML – Anti-Money Laundering) bleibt auch 2025 ein zentrales Thema für Banken, Finanzdienstleister und Aufsichtsbehörden. Regulatorische Anforderungen steigen weiter, und Prüfungen decken regelmäßig gravierende Defizite in internen Prozessen auf. Dieser Artikel beleuchtet die neun häufigsten Prüfungsfeststellungen, bietet Praxistipps zur Behebung von Mängeln und stellt effiziente Handlungsempfehlungen zur Verfügung, um das Defizitmanagement strategisch zu verbessern und Sanktionen zu vermeiden.
Top 9 Geldwäsche-Prüfungsfeststellungen 2024
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Mangelhafte Kundenidentifizierung und -verifizierung (KYC) Trotz strikter KYC-Vorgaben (Know Your Customer) sind unvollständige Kundenprofile ein häufiges Problem. Fehlerhafte Identifizierungsverfahren oder veraltete Kundendatenbanken führen zu Lücken in der Risikoeinschätzung.
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Empfehlung: Einführung automatisierter Systeme zur kontinuierlichen Aktualisierung von Kundendaten und zur Identifizierung ungewöhnlicher Aktivitäten in Echtzeit.
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Lückenhafte Transaktionsüberwachung Viele Institute setzen auf veraltete Monitoring-Systeme, die neue Geldwäsche-Methoden nicht erkennen. Dies führt zu schwerwiegenden Versäumnissen bei der Identifizierung auffälliger Transaktionen.
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Empfehlung: Investition in fortgeschrittene KI-basierte Überwachungslösungen, die auch komplexe Transaktionsmuster in Echtzeit erkennen und klassifizieren können.
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Unzureichende Schulungen für Mitarbeitende Geldwäscheprüfungen zeigen häufig, dass Mitarbeitende nicht ausreichend über aktuelle Geldwäschetechniken informiert sind. Dies führt zu Fehlinterpretationen und Meldeversäumnissen.
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Empfehlung: Regelmäßige und verpflichtende Schulungen zu den neuesten AML-Methoden, ergänzt durch spezifische Fallstudien und praxisnahe Übungsfälle.
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Schwächen im Risikomanagement Unzureichende Risikoanalysen und fehlerhafte Risikoklassifizierungen stellen ein erhebliches Risiko dar. Kunden werden oftmals nur einmalig bewertet, was aktuelle Risiken unberücksichtigt lässt.
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Empfehlung: Einführung einer dynamischen Risikobewertung, die laufend angepasst wird und Kundenprofile in Echtzeit überprüft.
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Fehlende Prüfpfade und Dokumentation Geldwäscheprüfungen erfordern eine lückenlose Dokumentation. Fehlende Prüfpfade oder unvollständige Dokumentationen machen es schwierig, Entscheidungen und Maßnahmen nachvollziehbar zu erklären.
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Empfehlung: Implementierung digitaler Dokumentationssysteme, die alle Transaktionen und Prüfentscheidungen erfassen und zentral speichern.
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Unzureichende Verdachtsmeldungen Zu wenige Verdachtsmeldungen (SARs) aufgrund von Unsicherheiten oder organisatorischen Hürden sind ein häufiges Problem. Viele Unternehmen zögern, Transaktionen zu melden, um mögliche Fehlalarme zu vermeiden.
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Empfehlung: Ausbau der internen Meldekanäle und Senkung der Meldehemmnisse durch eine Kultur der Compliance und ein klares Schulungsprogramm zur Meldeschwelle.
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Veraltete Technologien und Systeme Veraltete IT-Systeme und manuelle Prozesse verzögern Geldwäscheprüfungen und bergen das Risiko für falsche Risikobewertungen und Verzögerungen bei der Meldepflicht.
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Empfehlung: Modernisierung und Digitalisierung der AML-IT-Infrastruktur, etwa durch Cloud-Lösungen und Machine Learning zur Erkennung von Geldwäsche.
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Unangemessene Compliance-Strukturen Viele Organisationen haben keine klaren Compliance-Rollen und Verantwortlichkeiten definiert. Dies führt zu Ineffizienzen und unzureichender Aufsicht.
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Empfehlung: Etablierung klarer Compliance-Strukturen mit festgelegten Rollen und Verantwortlichkeiten sowie eine strikte Überwachung durch ein internes Compliance-Team.
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Unzureichende Prüfung externer Dienstleister Dienstleister werden oft nicht ausreichend auf Einhaltung der AML-Standards geprüft. Eine unzureichende Kontrolle externer Dienstleister birgt erhebliche Risiken.
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Empfehlung: Einführung eines Prozesses zur kontinuierlichen Überprüfung von Drittanbietern und deren AML-Compliance.
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Zur besseren Orientierung findest du hier eine Übersicht der Prüfungs-Schwerpunkte nach Region. Jede Region legt im Jahr 2025 spezifische Schwerpunkte in der Geldwäscheprüfung, die auf landesspezifischen Anforderungen und Regulierungen basieren.
Tabellarische Übersicht: Prüfungsfeststellungen und -Schwerpunkte nach Region
Region | Schwerpunktprüfungen 2025 | Beschreibung |
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USA | Kundenüberwachung und Berichterstattung | Strenge Überprüfung der verdächtigen Aktivitäten und Meldeverfahren an FinCEN und OFAC. |
KYC und Due Diligence | Prüfung von Defiziten in der Identifizierung und Einstufung von Kundenrisiken. | |
Transaktionsüberwachung | Einführung fortschrittlicher Monitoring-Systeme gegen komplexe, vernetzte Geldwäschemuster. | |
UK | Risikobasierte Überwachung | Sicherstellung, dass risikobasierte Überwachung zur Identifikation auffälliger Transaktionen effektiv ist. |
Verdachtsmeldungen (SAR) | Hohe Anforderungen an interne Meldeprozesse; mangelnde Meldung wird streng geahndet. | |
Prüfung der externen Dienstleister | Fokus auf Überwachung und Einhaltung der Standards bei Drittanbietern. | |
EU | Einhaltung der 6. EU-Geldwäscherichtlinie | Einhaltung neuer Standards in Risikoanalysen und Meldesystemen gemäß den aktuellen EU-Richtlinien. |
Datenschutzkonformität bei AML-Systemen | Sicherstellung, dass AML-Datenprozesse den EU-Datenschutzbestimmungen entsprechen. | |
Digitale Transaktions- und Blockchain-Überwachung | Fokus auf Risiken im Zusammenhang mit digitalen und blockchain-basierten Transaktionen. |
Häufigste Prüfungsfeststellungen in den Regionen (USA, UK, EU)
Prüfungsfeststellungen | USA | UK | EU |
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Mangelhafte Kundenidentifizierung (KYC) | Lückenhafte oder fehlerhafte KYC-Prozesse, besonders bei High-Risk-Kunden | Fokus auf mangelnde Aktualisierung der KYC-Daten | Strenge Vorgaben für Risikoklassen, insbesondere im Bankenbereich |
Unzureichende Transaktionsüberwachung | Veraltete Systeme zur Überwachung komplexer Muster | Vermehrt Fokus auf hochkomplexe Transaktionen und nicht-meldende Muster | Hoher Regulierungsdruck zur Einführung KI-basierter Überwachungssysteme |
Fehlende Verdachtsmeldungen (SAR) | Niedrige Melderate trotz Verdacht; hohe Sanktionen | Strenge Vorgaben zur Berichterstattung und Sanktionen bei Nichteinhaltung | Zunehmende Kontrollen und verschärfte Meldepflichten gemäß EU-Richtlinie |
Regionale Praxistipps zur Verbesserung der Geldwäscheprävention
Region | Praxistipps zur Verbesserung der Geldwäscheprävention |
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USA |
– Automatisierte Kundenüberprüfung: Einführung von digitalen Identitätsprüfungen zur Erhöhung der Kundendatenqualität. – Verstärkte Überwachung internationaler Transaktionen: Nutzung KI-basierter Systeme zur Erkennung komplexer Transaktionsmuster über Landesgrenzen hinweg. – Compliance-Schulungen: Regelmäßige Schulungen zur Aktualisierung der AML-Richtlinien im Unternehmen. |
UK |
– Drittanbieter-Risikomanagement: Fokussierung auf Due Diligence bei Dienstleistern. – Verdachtsmeldungen intern fördern: Einführung von Meldewegen und Senkung der Hemmnisse zur Verdachtsmeldung. – Technologisches Update: Aktualisierung von Monitoring-Systemen und Nutzung von Machine-Learning zur Früherkennung von Verdachtsmomenten. |
EU |
– Datenschutzkonforme AML-Prozesse: Sicherstellung, dass AML-Datenprozesse und -speicherungen DSGVO-konform sind. – Blockchain-Überwachung: Einführung von Monitoring-Tools für digitale Transaktionen und Kryptowährungen. – Compliance-Governance verbessern: Schaffung klarer Zuständigkeiten und Rollen innerhalb der Compliance-Organisation. |
Fazit: Proaktives Defizitmanagement als Schlüssel zum Erfolg
Die Identifikation und Behebung der oben genannten Schwachstellen erfordert ein proaktives Defizitmanagement. Unternehmen sollten sich nicht nur auf aktuelle regulatorische Vorgaben verlassen, sondern eine zukunftssichere Compliance-Strategie entwickeln. Dies umfasst regelmäßige Schulungen, die Investition in moderne Technologien und die enge Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden. Eine kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der AML-Strategien an sich ändernde Bedrohungen ist essenziell, um nicht nur die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, sondern auch die finanzielle Integrität und das Vertrauen der Kunden langfristig zu sichern.
Um Geldwäschebeauftragte und Compliance-Verantwortliche optimal auf die Herausforderungen von 2025 vorzubereiten, bietet das S+P Unternehmerforum ein spezialisiertes Seminar an: „Update für Geldwäschebeauftragte“. In diesem Seminar erhalten Teilnehmer umfassende Einblicke in aktuelle Entwicklungen, wertvolle Praxistipps und praxisorientierte Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Geldwäscheprävention. So können Unternehmen ihre Compliance-Strategie weiter stärken und sicherstellen, dass sie den neuen Anforderungen erfolgreich begegnen.